Property Technology, kurz PropTech, kann altbewährte Prozesse im Real Estate Management einfacher, effizienter, qualitativ besser, günstiger und schneller realisieren. Das zeigt eine Studie der Bell Management Consultants (BMC), die von den sechs führenden PropTech-Unternehmen Allthings, Doozer, Immomio, KIWI, metr, Simplifa und dem ERP-Systemanbieter Spacewell in Auftrag gegeben wurde.
Neue Studie belegt den Nutzen
Mit der Studie werden zum ersten Mal konkrete Ergebnisse, die kurzfristig über PropTech-Anwendungen realisierbar sind, deutlich aufgezeigt. Dazu wurden in Expertengesprächen mit 15 namhaften deutschen Wohnungsgesellschaften, die rund eine Million Wohneinheiten im Bestand haben, konkrete Erfahrungen der Nutzer zum Einsatz der neuen Technologien erfragt.
Es zeigte sich, dass alle Bestandshalter bis zum Jahr 2025 erwarten, dass sich ihr operatives Geschäft durch den Einsatz von PropTech-Lösungen verändern wird. Laut der Befragungen sowie eigener Einschätzungen der PropTechs sind die positiven Effekte, die sich durch Einsatz ihrer Digitalisierungslösungen ergeben, deutlich quantifizierbar und können jährlich in Summe einen einstelligen Millionenbetrag an Kostenersparnissen erbringen(1):
- So erzielen Wohnungsunternehmen durch die digitale Mietermanagement-Plattform von Allthings eine Zeitersparnis von bis zu 50 Minuten pro Schadensvorgang. Bei 1.000 Wohneinheiten entspricht diese einer Zeiteinsparung von rund 130 Tagen im Jahr.
- Über die Plattform von Doozer für Wohnungssanierungen, die Auftraggeber und Handwerker digital verbindet, sind 40 Prozent der Wohnungen zwei bis vier Wochen früher wieder vermietbar. Bei 1.000 Nachvermietungen können, bei einer angenommenen Kaltmiete pro Wohnung in Höhe von 420 Euro, bis zu 105.000 Euro zusätzliche Mieteinnahmen erzielt werden.
- Die digitale Vermietungsplattform von Immomio verkürzt die aufgewendete Zeit für Vor-Ort-Besichtigungen mit potenziellen Mietern von bisher fünf Stunden auf 90 Minuten. Das ergibt bei 100 Wohnungsvermietungen im Jahr eine Zeitersparnis von 44 Tagen.
- Über die digitale Gebäudemanagement-Plattform von metr, die eine Fernüberwachung der technischen Gebäudeausstattung ermöglicht, stehen jederzeit Daten zur Verfügung, welche die Identifikation von Störungsursachen vereinfachen. Durch die Fernüberwachung von Heizungsanlagen können unqualifizierte Anfahrten verhindert und damit die Gesamtanfahrten um 50 Prozent reduziert werden. Bei einer Wohnungsbaugesellschaft mit 44.000 Wohneinheiten entspricht dies einer Kostenersparnis von über 560.000 Euro im Jahr.
- Auch das digitale Aufzugsmanagement von Simplifa ermöglicht hohe Kosteneinsparungen für die Betreiber von Aufzügen. So können durch die Abwicklung und Optimierung über den Simplifa Digital Twin die Betriebs- und Instandhaltungskosten pro Aufzug im Jahr um 750 Euro gesenkt werden. Das ergibt bei 5.000 Wohneinheiten mit 75 Aufzügen eine Kostenersparnis von über 56.000 Euro im Jahr.
- Eine deutliche Verkürzung bei den Such- und Verwaltungszeiten im Rahmen aller schlüsselrelevanten Prozesse können über das digitale Türzugangssystem KIWI erreicht werden. So entstehen bei 5.000 Mieterwechseln jährlich bis zu 52 Tage weniger an Such- und Verwaltungszeiten und durch den digital gesteuerten Zutritt auch keine Kosten für auszuwechselnde Türschlösser. Die größten Einsparungen entstehen beim Schlüsselmanagement für die eigenen Mitarbeiter und bei externen Dienstleistern an den Gemeinschaftstüren.
Dr. Christian Westphal, Geschäftsführer von Spacewell Germany, fasst den Einsatz von digitalen Lösungen auf dem Digital-Real-Estate-Markt zusammen: „PropTechs bieten hervorragende Lösungsansätze für Teilbereiche des Immobilienmanagements. Software sollte aber immer ein Mittel zum Zweck sein und in erster Linie dazu dienen, dem Kunden Nutzen zu stiften. Das funktioniert letztendlich nur über eine konstruktive Zusammenarbeit zwischen PropTechs und etablierten ERP-Herstellern.“
Die vollständige Studie kann hier angefordert werden: thomas.wenzel@bell-consultants.com.